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20.06.25 12. Juli: Einladung zum Endlager-Protestmarsch in Tschechien, Teilnahme kostenlos!
atomstopp bringt Sie gratis mit dem Bus zum Protestmarsch gegen ein Atommüll-Endlager im tschechischen Pacejov/Manovice. Gerade jetzt - nach der überstürzten Dukovany-Vertragsunterzeichnung - ist es wichtiger denn je, Widerstand zu leisten und die tschechischen Anti-Atom-Proteste tatkräftig zu unterstützen.
Image993 Trotz Chaos und vieler offener rechtlicher Fragen hat Tschechien Anfang Juni die Verträge für zwei Reaktor-Neubauten in Dukovany unterschrieben. "Es sollen also noch mehr völlig überteuerte und unwirtschaftliche AKWs gebaut, noch mehr hochgefährlicher und jahrhunderttausende strahlender Atommüll produziert werden. Dabei ist ein Endlager in Tschechien noch in weiter Ferne und wird es ein wirklich sicheres Endlager für Atommüll auch niemals geben können," warnt Anna Weinbauer, Obmann-Stellvertreterin von atomstopp_atomkraftfrei leben!

Vier Standorte kommen nach vielen unnachvollziehbaren Entscheidungen für ein tschechisches Endlager noch in Frage. In Pacejov/Manovice sollen trotz zahlreicher Einsprüche demnächst die Bohrungen zur geologischen Erkundung beginnen. Gemeinden und Bürger_innen aller möglichen Standorte leisten seit Jahren - mit Unterstützung von atomstopp und anderen Anti-Atom-Organisationen - starken Widerstand. Im Vorjahr reiste atomstopp mit 20 Unterstützer_innen gemeinsam im Bus nach Tschechien zum Protestmarsch.

"Auch heuer möchten wir mit vielen Gleichgesinnten in Tschechien aufmarschieren und unsere Botschaft "atomstopp - ja bitte!" mit vielen Fahnen ins Nachbarland tragen. Unsere tschechischen Kolleg_innen brauchen unsere Hilfe!", ruft atomstopp-Geschäftsführer Herbert Stoiber zur Teilnahme auf.

Am Samstag, 12. Juli 2025 organisiert atomstopp einen Bus ab Linz (Abfahrt 11:15), ein Zustieg in Freistadt ist möglich. Nach der Ankunft geht es ab 15 Uhr auf eine schöne, drei Kilometer lange Wanderung nach Manovice. Dort berichten bei einer Kundgebung Expert_innen über den Stand der Endlagersuche in Tschechien, für das leibliche Wohl ist gesorgt. Anschließend Rückfahrt mit dem Bus, Ankunft in Linz etwa 21:30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos!

ANMELDUNG: post@atomstopp.at oder 0732 / 77 42 75

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51
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05.06.25 atomstopp: Panische Unterzeichnung des Dukovany-AKW-Vertrages
Trotz vieler offener rechtlicher Fragen unterschrieb die zu knapp 94 Prozent in tschechischem Staatsbesitz befindliche Kraftwerkserrichtungsgesellschaft Elektrárna Dukovany II (EDU II) den Vertrag mit der koreanischen KHNP über den Bau von zwei weiteren Reaktorblöcken im Atomkraftwerk Dukovany.
Gestern hob das tschechische Oberste Verwaltungsgericht die einstweilige Verfügung zur Untersagung der Vertragsunterzeichnung auf. Diese wurde vom staatlichen französischen Atomstromkonzern EDF erwirkt, der in der Ausschreibung unterlegen war. Obwohl mit dem gestrigen Gerichtsentscheid die rechtlichen Bedenken keineswegs ausgeräumt sind, wurde der Vertrag noch gestern Nachmittag unterschrieben. Selbst Bedenken der EU-Kommission bezüglich wettbewerbsverzerrender Subventionen beim koreanischen Atomstrom-Konzern KHNP konnten das nicht verhindern, obwohl Tschechien auf die Freigabe von Förderungen seitens der EU angewiesen ist.

Neben den rechtlichen Bedenken steht auch hinter der erfofften Beteiligung der tschechischen Industrie mehr als ein großes Fragezeichen. Nicht nur wird aus den erhofften Folgeaufträgen nichts werden, auch beim AKW-Bau selbst wird ein großer Teil der erhofften Aufträge fest in koreanischer Hand bleiben. Von den kolportierten 30 Prozent tschechischer Industriebeteiligung, die laut Industrieminister Lukas Vlcek vertraglich festgelegt werden müssen, wird ein großer Teil an das "Pilsener Unternehmen" Doosan Skoda Power gehen, das zu 100 Prozent in südkoreanischem Eigentum steht.

"Es ist schon schlechte Gewohnheit, dass AKW-Baustellen im finanziellen und zeitlichen Chaos versinken. Die Neuigkeit bei den geplanten Dukovany-Blöcken ist, dass das Chaos schon in der Ausschreibungs- und Vertragsunterzeichnung herrscht. Anstatt von diesem vorgestrigen Projekt abzusehen und endlich beim Ausbau der Erneuerbaren entscheidende Schritte zu setzen, nimmt die tschechische Regierung sehenden Auges gewaltige Kostenrisiken in Kauf, um eventuell in 20 oder mehr Jahren ein weiteres AKW in Betrieb nehmen zu können", kritisiert Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben! und fragt: "Wo bleibt die Stimme der österreichischen Regierung - bilateral und in Brüssel - gegen dieses zukunftsvergessene Wahnsinnsprojekt?"

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51
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