News


18.07.24 Koreaner sollen tschechische Atomreaktoren bauen
Weltweit erster APR-1000-Reaktor soll in Tschechien gebaut werden. Die Zusage an koreanische KHNP wurde aufgrund unrealistischer Preisschätzungen getroffen.
Anfang des Jahres gab die tschechische Regierung bekannt, statt wie bis dahin geplant einen, nunmehr bis zu vier Reaktorblöcke errichten zu wollen. Ohne konkrete Zahlen zu nennen, war das Argument für diese Ausweitung damals, dass man einen Preisnachlass von 25 Prozent erzielen könne. Nun wurde die Katze aus dem Sack gelassen und das Ergebnis der Ausschreibung bekanntgegeben: die Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) soll zuerst 2 Reaktoren in Dukovany, später 2 in Temelín bauen. Bis März 2025 soll der genaue Vertrag ausgehandelt werden und die Dukovany-Reaktoren bis 2036 errichtet sein.

Die Kosten pro Reaktor sollen 200 Mrd. Kronen, umgerechnet ca. 8 Mrd. Euro, betragen - dabei handelt es sich aber nur um einen Schätzwert der tschechischen Regierung. Die KHNP sprach in ihrer Presseaussendung bereits von 220 Mrd. CZK.
"Die Kostenschätzung sowie der Zeitplan der tschechischen Regierung wird nicht annähernd einzuhalten sein", erläutert Anna Weinbauer, stellvertretende Obfrau von atomstopp_atomkraftfrei leben! "Bei aktuellen AKW-Baustellen in Finnland und Frankreich explodieren die Baukosten auf 11 bis 19 Mrd. Euro und Bauzeiten auf rund 18 Jahre. Außerdem wurde weltweit noch kein APR-1000-Reaktor gebaut und die Koreaner haben keine Erfahrung mit dem Bau von Reaktoren in Europa und den höheren Sicherheitsbestimmungen."

atomstopp_Geschäftsführer Herbert Stoiber verdeutlicht, wiesehr das Projekt schon von vornherein zum Scheitern verurteilt ist: "Dazu muss man sich nur vor Augen halten, dass die erste, dann annullierte Ausschreibung schon vor 10 Jahren durchgeführt wurde. Ein weiteres brisantes Detail: Die vom Bieterverfahren ausgeschlossene US-Firma Westinghouse will rechtlich gegen die Errichtung dieses Reaktortyps durch KHNP in Europa wegen Lizenzverletzungen vorgehen."

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51
[ News drucken ]

17.07.24 atomstopp_Jugend-Klimapreise 2024 verliehen
Über hundert Schülerinnen und Schüler reichten beim diesjährigen atomstopp_Jugend-Klimapreis ihre tollen Projekte ein. Die herausragenden wurden prämiert.
Image951 Drei selbst entworfene und gebaute Modelle legten Schüler_innen der Mittelschule Ried der Franziskanerinnen vor. Gemäß dem Jahresmotto der Schule "Nachhaltigkeit und Umweltschutz" zeigten sie aussagekräftig, wie man alternative, nachhaltige Energie gewinnen kann und warum Atomstrom nicht zukunftsfähig ist. Auch künstlerisch herausragend gelungen ist dabei ein Modell in Form eines offenen Quaders, der quer von einem doppelseitigen Spiegel durchzogen ist und je nach Sichtwinkel eine durch ein AKW dominierte Industrielandschaft beziehungsweise eine idyllische Wohngegend mit nachhaltig erzeugtem Strom zeigt.

Die 4T des Peuerbachgymnasiums Linz gestaltete für den atomstopp_Jugend-Klimapreis eine kurzweilige, informative Radiosendung. In einem fächerübergreifenden Projekt beschäftigten sich die Schüler_innen zunächst intensiv mit Atomenergie. Dann erarbeiteten sie an zwei Tagen bei Radio FRO in Linz die Grundlagen der Sendungsgestaltung. Schließlich stellten sie in Kleingruppen die Themen Kernspaltung, Vor- und Nachteile von Kernenergie, Folgen von Atomunfällen, Atommüll, Atombombe und EU-Green Deal für die 30-minütige Sendung "Schöne neue Atomwelt?" dar. Besonders beeindruckt war die Jury vom Beitrag zu den Folgen von Atomunfällen, für den die Schüler ein Interview mit der Großmutter eines Schülers brachten. Sie berichtete als Zeitzeugin, wie stark die Katastrophe von Tschernobyl auch das Leben hier bei uns beeinträchtigt hatte.

Gleich alle drei vierten Klassen der MS Bad Hall reichten für den atomstopp_Jugend-Klimapreis 2024 ein Gemeinschaftsprojekt ein. Parallel zu ihrer intensiven Beschäftigung mit den Gefahren der Atomenergie bedruckten die engagierten Schüler_innen Anti-Atom-T-Shirts. So ausgestattet, entlarvten sie teilweise witzig, teilweise ernst, jedenfalls immer seriös, ansprechend und anschaulich in einem zwölfminütigen Video "7 Mythen über Atomkraft, die du nie glauben solltest".

"Wir freuen uns sehr, dass sich die Schüler_innen beim atomstopp_Jugend-Klimapreis 2024 auf so hohem Niveau mit den Gefahren der Atomstromproduktion auseinandersetzten. Das ist besonders wichtig, weil junge Menschen die Katastrophe von Tschernobyl nur aus der Geschichte kennen und heute 14-jährige selbst bei den Super-GAUs von Fukushima noch nicht im Kindergarten waren. Ohne diese intensive Beschäftigung mit dem Thema hat die reiche Atomlobby leichtes Spiel, für ihre teure, langsame, dreckige und gefährliche Sackgassen-Technologie immer höhere Fördermittel loszueisen", hält Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben! zur Bedeutung des gelungenen Projektes fest

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51
[ News drucken ]

news Ältere News anzeigen
Admin-Bereich Impressum